Die Urheberin der Mäeutik, inspiriert von Sokratres, bezeichnet Mäeutik in der Pflege als Hebammenkunst für Pflegetalent und Pflegeprofessionalität. Sie beschreibt wie Pflegende und Betreuer mäeutisch, das heißt bewusste professionell, und erlebensorientiert pflegen können. In diesem Buch finden Sie in Kapitel 6 und 7 eine Beschreibung von dem Kernkonzept aus dem Modell, das ‘Suchend reagieren’. Pflegende versetzen sich in die zu versorgende Person hinein und verbinden sich mit ihr. Dabei ist Pflegearbeit emotionelle, sogar existentielle Arbeit. Deshalb beschreibt die Autorin in diesem Buch auch die gefühlsmäßige Spannungsfelder der Pflegenden, wie Nähe und Distanz oder Routine versus Flexibilität und Freiraum. Sie erwähnt Fallgruben wie das ‚Engelsyndrom‘ und das ‚Eisbergphänomen‘. Auch zeigt sie wie das Management und die Organisation die Pflegenden in ihre Arbeit unterstützen können. Es kommt drauf an, ein ‚Implementierungsklima‘ zu bieten damit die Mitarbeiter sich eingeladen fühlen nach ihrem Herz zu arbeiten ohne in Gefühle zu ertrinken oder gefühlsmäßig ab zu schalten.